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André Alexander Kiefer :„Auf Klassenfahrt mit Björn Höcke“ - eine musikalische Lesung

„Die Welt ist nicht jugendfrei.“ Ein Zitat, das nur wenige am Donnerstag, dem 6. Februar 2025, erwartet hätten. Der Singer/Songwriter-Folk André Alexander Kiefer verband jedoch seine Erfahrungen als Schüler des AfD-Politikers Björn Höcke mit künstlerischen Aspekten, wie zum Beispiel mit seinem 90-er-Jahre-Deutschrap, der unter anderem die Inspiration für dieses Zitat lieferte.

Die Veranstaltung begann mit einer kurzen Ansprache von Herrn Schulze, in der er die Zusammenarbeit des KKG mit der Volkshochschule Zwickau, der wir diesen Abend am KKG zu verdanken hatten, hervorhob. Anschließend übernahmen Thula Einenkel und Johanna Kolbe die Moderation und leiteten die Vorstellungsrunde mit dem Darmstädter Künstler und Autor André Alexander Kiefer, auch bekannt als Diffarent MC. In dieser Runde stellten sie ihm persönliche Fragen, die er offenherzig beantwortete.

André Alexander Kiefer eröffnete seine Lesung mit einem Zitat des AfD-Politikers Björn Höcke über die „verlorene Männlichkeit“. Kiefer erzählte von seiner Jugend und davon, wie er nach Höckes umstrittener Holocaust-Rede erkannte, dass sein ehemaliger Geschichtslehrer heute eine Schlüsselfigur der rechtsextremen Szene ist. Seine Schilderungen waren sowohl informativ als auch eindrücklich: Kiefer berichtete, dass Höcke als Lehrer besonders kritisch war und er ihn sogar als „Hasslehrer“ ansah. Auch seine Mutter hatte bereits damals eine kritische Haltung gegenüber Höcke. Besonders prägend für das Verhältnis zwischen Kiefer und Höcke war, dass Kiefer durch den heutigen AfD-Politiker von der Schule verwiesen wurde. Um rechtliche Probleme zu vermeiden, habe er sein Buch mit Bedacht geschrieben. Dennoch blieb er in seinen Schilderungen offen und ehrlich, was bei den Zuhörenden großen Eindruck hinterließ.

Nach der ersten Lesungsetappe griff Kiefer zur Gitarre und bot eine musikalische Einlage. In seinen Liedern thematisierte er gesellschaftliche Probleme, persönliche Herausforderungen und die Liebe. Dies war für das Publikum eine angenehme Abwechslung zur Lesung von André Kiefer. Nach der musikalischen Pause folgte ein weiterer Teil seiner Lesung. Hier erzählte Kiefer von seiner Schulzeit, in der er gelegentlich Marihuana konsumierte – ein Verhalten, das schließlich zu einem Konflikt mit Höcke führte. Laut Kiefer erhielt er von ihm daraufhin den Spitznamen „Kiffer“. Während seiner Lesung streute er immer wieder Randfakten über Höcke ein, darunter die Information, dass dessen Vater ein überzeugter Antisemit gewesen sei. Kiefer berichtete zudem über eine Klassenfahrt an den Gardasee, bei der er schließlich aufgrund seines Drogenkonsums von der Schule verwiesen wurde.

Zum Abschluss spielte Kiefer zwei weitere Lieder. Eines behandelte die Ängste des Lebens, das andere diente als Ermutigung, mit mehr Leichtigkeit durchs Leben zu gehen. Sein Vortrag endete mit einer kurzen Aufklärung über die AfD. Eine geplante Vorlesung einer Wikingergeschichte über Höcke ließ Kiefer aus Zeitgründen aus, erzählte sie aber in gekürzter Form nach, um mehr Zeit für die geplante Fragerunde zu gewinnen.

In dieser wurden spannende Themen angesprochen. So wurde Kiefer gefragt, ob man Höckes politische Gesinnung bereits damals im Geschichtsunterricht bemerkt habe. Seine Antwort: „Höcke ließ nie direkt etwas durchsickern, jedoch war ein verstärkter Fokus auf die deutsche Kultur spürbar.“ Zudem war das bewusste Auslassen des Dritten Reichs für Kiefer sehr auffällig. Ein weiteres Thema war Höckes zurückhaltendes Verhalten als Lehrer, wenn es um historische oder politische Themen ging, im Gegensatz zu seinen heutigen, offen rechtsextremen Aussagen. Kiefer vermutete, dass Höcke als Lehrer zurückhaltender war, um seinen Beruf nicht zu gefährden, während er sich innerhalb der AfD keine Sorgen um Konsequenzen machen müsse. Zum Schluss wurde die Frage aufgeworfen, warum Höcke überhaupt Geschichte studierte, obwohl sein Vater Antisemit war und Höcke dieses Gedankengut mit auf den Weg gab. Kiefer spekulierte, dass Höcke möglicherweise die Ansichten seines Vaters überprüfen wollte oder dass dies sein Antrieb war, um sich intensiver mit Geschichte auseinanderzusetzen.

Der Besuch von André Alexander Kiefer am KKG-Zwickau war mehr als eine gewöhnliche Lesung. Er verband persönliche Erfahrungen mit gesellschaftlicher Analyse, Musik und einer kritischen Reflexion über den Einfluss von Ideologien. Manch einem gefiel Kiefers lockere und humorvolle Art. So war er sich nie für einen Witz oder eine Bemerkung zu schade, lockerte die Stimmung sogar mit einer kurzen Beatbox-Einlage auf und bedankte sich für die fantastische Organisation der Veranstaltung, mitten in seinem Vortrag.

Tim Fischer

Wir danken der Volkshochschule Zwickau für die Kooperation und Finanzierung.

Fotos: D. Seichter

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