Am Montagabend des 21.08.2017 fuhren die Lateinschüler der Klassen 10, 11 und 12 des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums los, um das CAPUT MUNDI zu erkunden. Ein fünftägiges Bildungsprogramm sollte seine Spuren hinterlassen...
Dienstag
Nach den Strapazen der 17-stündigen Busfahrt konnten wir uns bei sommerlichen 34ºC Lufttemperatur zunächst in den kühlen Pool begeben und schließlich auch unsere Chalets im Camping Village Roma beziehen
Am frühen Abend begann nach Bus- und Metrofahrt unser erster Spaziergang durch Roms Zentrum: Die Piazza del Popolo und der Aussichtspunkt Pincio boten erste Blicke auf die ewige Stadt, die uns sicher lange in Erinnerungen bleiben werden. Wenige Meter von dieser Lokation entfernt erkundeten wir das Mausoleum des Augustus und die Ara Pacis, dem ihm gewidmeten Friedensaltar, bestens informiert durch zwei Schülerreferate zu den Zeugen der Propaganda des Princeps.Zum Abschluss des Tages versammelten wir uns auf der Spanischen Treppe, einem Hotspot der internationalen Jugend.
Nach regelrechten Koch-Orgien (3 kg Reis???) in den Küchen der Unterkünfte lagen dann alle gegen 23 Uhr satt, erschöpft, voller neuer Eindrücke und spannungsvoller Erwartung, was denn der nächste Tag bringen würde, in ihren Betten.
Mittwoch
Der Mittwoch, angekündigt als der vollste, anstrengendste und gleichzeitig interessanteste Tag unserer Romreise, hielt für uns z.B. das Kolosseum, das Forum Romanum, den Circus Maximus und die Trajansmärkte bereit.
Nach einem genauen Blick auf Michelangelos Moses in San Pietro in Vinculi waren das erste große antike Highlight die Trajansmärkte (die erste Einkaufsmall der Antike) zusammen mit der Trajanssäule. Wie diese Zeugen architektonischer Kunst erinnern auch die wenigen verbliebenen Reste der anderen Kaiserforen an die strahlenden Zeiten des römischen Reiches.
Doch wir sollten kurz darauf etwas noch Imposanteres zu Gesicht bekommen, nämlich das Herz und Zentrum des römischen Reiches, das Forum Romanum. Ob nun die verbliebenen Säulen des Saturntempels, die Grundmauern der Wohnhäuser der Vestalinnen oder auch der sehr gut erhaltene Titusbogen (errichtet anlässlich der Eroberung Jerusalems im Jahre 70 n.Chr.): So viel antike Geschichte auf einmal kann man nur hier bewundern.
Das erste Bauwerk, dass den meisten Leuten im Zusammenhang mit dem alten Rom in den Sinn kommt, ist vermutlich das Kolosseum, welches nach über 2000 Jahren noch immer eine "kolossale" Wirkung ausstrahlt und uns den Atem raubte. Im Inneren dieses Bauwerkes nach gründlichen Sicherheitskontrollen angekommen, konnten wir die Tunnelsysteme des Meisterwerkes der Flavier bewundern und uns gut vorstellen, wie die begeisterten Römer dort Platz nahmen, um die meist blutigen Schauspiele zu beobachten. Max und Vincent verblüfften uns mit allerlei Details und Zahlen dazu.
Genauso begeistert waren die römischen Bürger allerdings auch vom Circus Maximus, welcher seinem Namen wirklich alle Ehre macht, denn die überaus große Fläche, auf welcher einst Wagenrennen stattfanden, ist auch heute noch auszumachen. Durch von Schülern mitgebrachte Abbildungen und dem Zitieren von Schilderungen antiker Autoren fühlten wir uns in die längst vergangene Zeit zurückversetzt und nahmen nach einem ereignisreichen zweiten Tag diese Eindrücke mit ins Camp.
Donnerstag
Nach morgendlichen Ritualen war das Tagesziel die Hafenstadt Ostia Antica. Auf dem Weg dahin (diesmal mit unserem Reisebus) erfuhren wir durch Marius’ Referat mehr über diese Via Appia, die zweifelhafte Berühmtheit u. a. nach dem Spartakusaufstand erlangte, als hunderte gefangene Sklaven dort an Kreuzen ihr Leben aushauchten.
In der Domitilla- Katakombe verfolgten uns die Toten ein weiteres Mal. Tausende Grabmäler sind in die Mauern des ineinander verwobenen Kellergewölbes eingelassen. Diese Pforten zum Himmel waren immer tiefer in die Erde gegraben worden, um so vielen Christen wie möglich die letzte Ruhe zu bringen. Diese zu durchschreiten war übrigens auch für uns eine Knochenarbeit.
Dank Fortuna kehrten wir zu den Lebenden zurück und schritten frohen Mutes zur wieder ausgegrabenen Stadt Ostia, der nun 3km vom Tiber entfernten Hafenstadt.
Nach kurzer Rast liefen wir durch die gepflasterten Adern des Ortes, bis zur meist frequentierten Stätte, dem Forum, dem Theatrum (dort brachten wir lateinische Lieder zu Gehör), verschiedenen Ladengeschäften und Thermenanlagen. Der von Zehntklässlern geführte Rundvortrag vermittelte dem ihnen gespannt folgenden Auditorium den besten Eindruck dieser geschäftigen Handelsstadt.
Um die verstaubten Körper zu erquicken, beendeten wir den Tag am Pool unseres Domizils, bevor wir in unsere Gemächer krochen.
Freitag
Am Morgen machten wir uns per Bus und Metro auf den Weg zur Piazza Navona. Dort erfuhren wir durch Svens Referat mehr über die Symbolik des atemberaubenden Vierströmebrunnens.
Hier stand in der Antike das Stadion des Kaisers Domitian, dadurch erklärt sich die ungewöhnliche Form des Platzes.
Nach einem kurzen Fußmarsch erreichten wir das nächste Highlight – das Pantheon. Es beeindruckte uns mit seiner gigantischen Kuppel (der größten freitragenden weltweit) und wir fanden Inschriften, die uns bereits aus dem Lateinunterricht bekannt waren.
Vor unserem einzigen Touri-Stopp am Trevi-Brunnen erfreute uns Julien mit vielfältigen Informationen zum Obelisken der Minerva, gewürzt durch Anekdoten zu Berninis Elefanten, der den keinsten Obelisken Roms trägt. Hernach ergötzten wir uns am Anblick des beliebten Brunnens, bevor wir zur Villa Hadriani aufbrachen. Dort lustwandelten wir bis in die Abendstunden durch das beeindruckend große Anwesen des Kaisers Hadrian, geführt von Elftklässlern.
Samstag
Wir verabschiedeten uns mit positiven Eindrücken und Gedanken von der tollen Zeit auf unserem Campingplatz und fuhren ein letztes Mal mit dem Vorortzug: diesmal nach San Pietro, um das atemberaubende Panorama des Petersplatzes sehen zu können.
Nach einer kleinen Brutzelei in der Mittagssonne und dem Problem des Dresscodes besichtigten wir die größte Kirche der Christenheit: den prunkvollen Petersdom. Für mehr sportliche Betätigung sorgte der Treppenspaziergang auf die Kuppel mit anschließendem Blick auf Rom aus der Vogelperspektive, der uns alle grenzenlos begeisterte.
Nach erneutem Lustwandeln besichtigten wir die Engelsburg, das Mausoleum des Hadrian. Die danach anstehende Freizeit wurde sicher von jedem optimal - touristisch und kulinarisch - genutzt.
Auf dem Weg den Tiber entlang zum Bus erblickten wir noch einmal die Ara Pacis des Augustus, womit sich der Kreis der Bildung in Rom schloss.
Eine Fülle von Eindrücken und Gedanken zu den letzten 5 Tagen schossen uns auf unserer Busfahrt nach Hause durch den Kopf: „Was für ein tolle Bildungsreise!“
Lateinschülerinnen und -schüler der Klassenstufe 12
-TO BE CONTINUED-