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Neue Jüdische Kammerphilharmonie spielt Werke von Mieczyslaw Weinberg

Am Montag, dem 12. September, spielte die Neue Jüdische Kammerphilharmonie Werke des zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Mieczyslaw Weinberg, der bereits mit 12 Jahren seine Ausbildung zum Pianisten am Warschauer Konservatorium begann.

1939 floh er nach Weißrussland, verlor seine Eltern und die kleine Schwester, die in Warschau geblieben und von den Nationalsozialisten ermordet worden waren. 1941 führte ihn die Flucht bis nach Taschkent. Dank der Fürsprache Dimitri Schostakowitschs, der das Talent des Musikers erkannte, zog Weinberg nach Moskau, wo er 1995 verstarb. Er hinterließ ein beeindruckendes Kompositionswerk mit vier Opern, Oratorien, Kantaten, Sinfonien und Sonaten, Orchesterstücken und Kompositionen für den Film und Zirkus.

Die Schülerinnen und Schüler des Clara-Wieck-Gymnasiums, der Pestalozzischule und des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums lauschten nach der Begrüßung durch Herr Ballmann und Frau Bausch den Musikern aufmerksam, man möchte fast sagen, hingerissen. Mit einführenden Worten erleichterte Dirigent Michael Hurshell den Zuhörern, die Besonderheiten der Musik zu deuten. Im Anschluss beantwortete Michel Hurshell Fragen. Es ging auch um das Anliegen der Neuen Jüdischen Kammerphilharmonie. Deutsch-jüdische Geschichte umfasst neben den zwölf Jahren Nationalsozialismus einen viel größeren Zeitraum, in dem das Miteinander funktionierte. In Sachsen bringen jüdische Menschen sich, ihre Tatkraft, Innovation, Kunst, ihr Engagement seit 800 Jahren ein. Die Musikerinnen und Musiker spielen vergessene Musik, erwecken die Werke jüdischer Komponisten zu neuem Leben. Michael Hurshell ist überzeugt, Bildung ist das einzige wirksame Mittel gegen Ignoranz und Antisemitismus.

D. Seichter

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